Grundlagen, Informationen
Mispel, Infos (Teil 2)
Zutaten
Zubereitung
Die weissen bis cremefarbigen, sehr dekorativen Blüten von 3 bis 5 cm
Durchmesser erscheinen an den Kurztrieben erst im Mai/Juni. An den
duftlosen Blüten findet spontane Selbstbestäubung statt.
Um Ende Oktober reifen die zuerst grün gefärbten Steinfrüchte zu
braunen, kegelförmigen und behaarten Mispeln heran. Laubblattartige,
abstehende Kelchzipfel von 15 mm Länge krönen die abgeflachte
Scheitelpartie. Die Früchte sind 2 bis 7 cm gross. Je nach Form
spricht man von apfel- oder birnenförmigen Sorten. Im Innern
enthält die Frucht 2 bis 5 eckige, rötlich gefärbte Steinkerne.
Allerdings existiert eine samenlose Abart unter der Bezeichnung
Mespilus apyrena. Die Frucht bleibt kleiner und wird schneller weich.
Daneben ist eine sehr grossfrüchtige Mespilus macrocarpa bekannt
geworden, die vom Zentrum aus weich zu werden beginnt. Grosse
Mispelbäume vermögen pro Jahr 60 bis 80 kg Fruchtertrag zu
erbringen.
Eine Samenvermehrung ist möglich durch Direktsaat im November oder
mittels stratifiertem Saatgut bei Frühjahrssaat. Bis zum Einsetzen
der Fruchtbarkeit erfordert dies jedoch Wartezeiten von Jahren.
Schneller ist die vegetative Vermehrung durch Absenker oder
Steckholz. Wertvolle Sorten werden auf Mispelsämlige, oder aber auf
Unterlagen von Apfel, Birne, Quitte, Mehlbeere oder Weissdorn
gepropft. Birne als Unterlage soll geschmacklich die besten Früchte
ergeben. Auf Weissdornunterlage lassen sich früh in Ertrag kommende
und sehr haltbare Mispeln erziehen.
Zu Beginn des Monats November gepflückt, sind die Früchte in der
Regel noch steinhart und weil zu herb, völlig ungeniessbar. Erst
nach dem Einwirken von Frösten werden sie essreif. Unterbleiben
solche Kälteschocks, können die Mispeln während einige Wochen
nachgereift werden in dünner Schicht auf Stroh oder in
Pfirsichplateaus. Erst dann wird der Geschmack angenehm
säuerlich-aromatisch. Mispeln sind reich an Invertzucker, Säuren
und Pektinstoffen. Liebhaber schätzen diese Frucht im rohen Zustand,
ein Aufkochen zu Püree, Kompott oder Konfitüre ist möglich.
Letzteres vorteilhaft in Kombination mit Äpfeln, Hagebutten oder
anderen Wildfrüchten. In früheren Zeiten wurden Mispeln manchmal
dem Birnbrot beigemengt oder auch in eingedicktem Birnsaft oder Honig
kandiert. Selbst Wein und Spirituosen wurden aus Mispelfrüchten
hergestellt.
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- Quelle: Nach: Das neue Küchen- lexikon, Dtv, 1995
- ISBN 3-423-36008-9 sowie: Stoll/Gremminger
- Besondere Obstarten ISBN 3-8001-6186-9, 1986
- Erfasst von Rene Gagnaux
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- Gepostet von Rene Gagnaux
- Date: Sat, 20 May 1995
- Stichworte
- Aufbau , Info, Mispel, P1
eingetippt am 22.06.1995 von Rene
die offline-Rezeptsammlung